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Dokumentation TUM.wood Symposium - Bauen mit Holz im alpinen Raum

Anlässlich des 75. Geburtstages von Prof. Em. Dr. –Ing. Heinrich Kreuzinger fand am 10.06.16 ein Festsymposium zum Thema „Bauen mit Holz im alpinen Raum“ im Oskar von Miller Forum statt. Der Einladung waren zahlreiche Wegbegleiter und Schüler von Prof. Kreuzinger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gefolgt.

Die Moderation der drei Tagungsteile erfolgte jeweils durch die aktiven TUM.wood Professoren Stefan Winter, Hermann Kaufmann und Klaus Richter.

In der Einführung lobte Prof. Gerd Wegener Prof. Kreuzingers Rolle als Wegbereiter von TUM.wood und betonte hierbei auch das Alleinstellungsmerkmal einerseits der TUM in Bezug auf Holzforschung und Bau, aber auch des Holzes als dem „richtigen“ Baumaterial, insbesondere bezüglich seiner regionalen Verfügbarkeit und vielseitigen Eignung. Eingangs fanden Vorträge zu den Besonderheiten des alpinen Holzbaus statt.

Dr. Sebastian Höllerl ging auf die Bedeutung, die der Bewirtschaftung der Wälder in all ihren Funktionen zufällt, ein. Er zeigte, dass das Ziel einer optimalen Durchmischung nur durch Bewirtschaftung, einschließlich der Jagd, zu realisieren ist. Seine Bezüge auf die Schutzfunktion führten in die Thematik des Vortrages Prof.Michael Krautblatters ein, der alpine Gefahren, insbesondere die des Permafrost-Rückgangs, vorstellte. Der damit einhergehende Felssturz ist in den Alpen eine allgegenwärtige Gefahr. Abgeschlossen wurde die Tagungseinführung durch Prof. Thomas Auers Vortrag zur Klima-Regulation in Gebäuden. Er ging auf klimagerechtes und nachhaltiges Bauen ein und empfahl neben Holz vor allem Lehm als Baustoff, der diesen Anforderungen genügt. Außerdem zeigte er, wie Holz als „intelligentes“ Material, in autoreaktive Systeme integriert werden kann.

Die Architekten Armando Ruinelli, Bernardo Bader und Helmut Dietrich stellten jeweils eine Auswahl ihrer Projekte zum Tagungsthema vor. Fast allen vorgestellten Projekten lag die Verbindung von Holz mit Beton zu Grunde, vor allem aber auch die Präferenz astigen Holzes gegenüber astreinem. Helmut Dietrich gewährte auch einen Ausblick auf den geplanten Holz-Neubau des ZHS-Campus in München.

Im letzten Teil diskutierten Konrad Merz und Prof. Kurt Schwaner jeweils statische und materialbedingte Herausforderungen beim Bauen mit Holz, verbildlicht am Beispiel von Refugien und sakraler Gebäude sowie Brücken. Sie schlossen den Kreis, indem beide noch einmal Prof. Kreuzingers Pionierleistung im Holzbau lobten. Mit einer Laudatio auf Prof. Kreuzinger durch den TUM-Vizepräsidenten Prof. Gerhard Müller endete der offizielle Teil des Symposiums.

Text: Michael Reuss, Studium Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement an der TUM