Forschungsprojekte in der TUM.wood Gruppe
TUM.wood zählt zu den führenden Institutionen in der Forschung zum nachhaltigen Einsatz von Holz. In interdisziplinären Forschungsprojekten vereint das Netzwerk Expertise aus Wissenschaft, Architektur, Forst- und Holzindustrie sowie der Baupraxis, um innovative und zukunftsweisende Lösungen auf gegenwärtige Fragestellungen zu entwickeln. Bestehende Hindernisse für die weitere Entwicklung des Einsatzes von Holz werden identifiziert und angegangen.
Wesentlicher Bestandteil sind neben der disziplinübergreifenden Arbeit innerhalb der TUM.wood-Gruppe Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Praxispartner auf nationaler und internationaler Ebene, welche den Wissenstransfer und die Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse entscheidend fördern.

Nachhaltige Forst- und Bauwirtschaft in Tansania
Tansania muss den Wohnraumbedarf seiner wachsenden Bevölkerung decken. Bis 2060 werden jährlich ca. 300.000 Wohnungen benötigt. Der Bausektor, der weltweit für 46 % der Emissionen verantwortlich ist, nutzt auch in Tansania treibhausgasintensive Materialien. Mit 51,6 % Waldfläche bietet das Land Potenzial für eine nachhaltige Wertschöpfung. Holz könnte im urbanen Wohnbau eine zentrale Rolle spielen, wenn Biodiversität und nachhaltige Nutzung beachtet werden. Die TUM.wood Gruppe erforscht gemeinsam mit lokalen Partner:innen die Potenziale des Holzbaus.

Timber Earth Slab
Das Forschungsprojekt Timber Earth Slab (T.E.S.) untersucht die Entwicklung industriell gefertigter, net-zero Holz-Lehm-Decken für den mehrgeschossigen Holzbau. T.E.S. steht für eine innovative Hybridstruktur, die die mechanische Festigkeit von Holz mit den ökologischen und bauphysikalischen Vorteilen von Lehm verbindet. Ziel ist es, den hohen Anforderungen des Bauwesens gerecht zu werden gleichzeitig eine vollständige Recyclingfähigkeit zu erfüllen.

TU&M – Timber Use Maintain
Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen kreislaufgerechte Holztafelelemente unter Berücksichtigung einer technischen, ökologischen und ökonomischen Realisierbarkeit entwickelt werden. Die demontagegerechte Entwicklung der Bauteile soll einen einfachen Rückbau und die Wiederverwendung der Elemente ermöglichen. Die Trennbarkeit der Bauteile garantiert eine sortenreine Trennung der im Tafelelement eingesetzten (holzbasierten) Materialien.

LaNaSys
LaNaSys arbeitet an der Entwicklung eines BSP-Produkts, bei dem in den Mittellagen juveniles Laubholz minderer Qualität oder Restholzrollen aus der Furnierherstellung zum Einsatz kommen. Ziel des Projekts ist es, hybride Brettsperrholzdecken mit aufgelösten Mittellagen zu entwickeln. Die Integration einer Brandstoppschicht aus Cottonid verspricht die Einstufung als selbstverlöschendes Bauteil.

leanWOOD
Die standardisierte Produktion von Bauelementen in der Werkstatt mit einem hohen Vorfertigungsgrad und hoher Qualität zeichnen den modernen Holzbau aus. Das Hauptziel von leanWOOD war die Entwicklung neuer Organisations- und Prozessmodelle für den vorgefertigten Holzbau vor dem Hintergrund innovativer Vergabe- und Kooperationsmodelle basierend auf den existierenden nationalen gesetzlichen Rahmenbedingungen, sowie Schnittstellen und Verantwortlichkeiten zwischen den am Planungsprozess beteiligten Fachleuten zu klären.

dataholz.eu
Ziel des Projektes dataholz.eu ist die Schaffung eines Katalogs an bauphysikalisch sowie ökologisch geprüfter und/oder zugelassener Holz- und Holzwerkstoffe, Baustoffe, Bauteile und Bauteilfügungen für den Holzbau. Die Bauteilaufbauten, Fügungen und Kennwerte können als Grundlage für die Planung in Holzbauweise sowie der Nachweisführung gegenüber Baubehörden herangezogen werden.

HOMERA
Gesundheitliche Interaktion von Holz – Mensch – Raum
Menschen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in Gebäuden, was das gebaute Umfeld zu einem Schlüsselelement unserer Zivilisation macht. Ziel des Forschungsprojektes HOMERA ist es, die gesundheitliche Interaktion Holz – Mensch – Raum ganzheitlich zu beschreiben, zu analysieren und weiterzuentwickeln. Die unmittelbaren Auswirkungen von Holz und holzbasierten Produkten auf die Wohngesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Menschen werden wissenschaftlich untersucht und ausgewertet.

Einfach Bauen
Die Komplexität der Konstruktionen und Gebäudetechnik steigt seit Jahrzehnten stetig und geht einher mit steigenden Anforderungen an Standsicherheit, Wärme-, Feuchte-, Brand- und Schallschutz, Hygiene und Gesundheit wie auch den allgemeinen Nutzerkomfort. Das äußert sich in einer fast unüberblickbaren und weiter steigenden Zahl an Normen und Baugesetzen. Ziel von „Einfach Bauen“ ist es, den Anfangspunkt zu einer neuen, gegenläufigen Bauentwicklung zu markieren und so einen wichtigen Impuls in der deutschen Bauwirtschaft zu setzen.

Bauen mit Weitblick
Systembaukasten für den industrialisierten sozialen Wohnungsbau
Politik und Wohnungswirtschaft stehen unter großem Druck, sozial verträglich Wohnraum zu schaffen und anzubieten. Der Fokus des Forschungsprojektes liegt auf der Optimierung der Planungs-, Fertigungs- und Montageprozesse im Rahmen der "industriellen Produktion" in Holzbauweise. Projektziel ist es einen handhabbaren Systembaukasten für den sozialen mehrgeschossigen Wohnungsbau zu entwickeln.

Waldbauliche, holzkundige und finanzielle Aspekte der Laubholzastung
Laubholz hat eine immer größere Bedeutung für den Waldaufbau. Das Ziel des Projektes ist es, grundlegende naturwissenschaftliche und forstwirtschaftliche Erkenntnisse zur Laubholzastung zu erarbeiten, die in Empfehlungen für die Praxis einfließen.

Entwicklung eines Bausystems für Parkhäuser aus Buchen-Funierschichtholz
Die Entwicklung verleimter Buchenholzprodukte ermöglicht die Nutzung von Buchenholz in tragenden Holzkonstruktionen – ein ökologisch und forstwirtschaftlich positiver Fortschritt. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Konstruktionssystems für Parkgaragen aus Buchenfurnierschichtholz. Das Forschungsprojekt untersucht mögliche und sinnvolle Typologien, die mögliche Größenordnung und Geschossanzahl, die wirtschaftlichen Konstruktionen, die Fragen des Holzschutzes und des Brandschutzes, die Wirtschaftlichkeit sowie die möglichen architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten.

TES EnergyFacade
Vorgefertigte Bausysteme aus Holz und biogenen Baustoffen zur energetischen Sanierung der Gebäudehülle von Bestandsbauten
Das europäische Forschungsprojekt „TES EnergyFacade“ entwickelte in den Jahren 2008 und 2009 eine systematische Methode für die Gebäudemodernisierung mit vorgefertigten großformatigen Holzrahmenelementen. Die energieeffiziente Modernisierung von Bestandsgebäuden ist eine der großen Bauaufgaben der Zukunft. Der moderne Holzbau bietet dafür innovative technische Lösungen. (Foto: Eckhart Matthäus)