Forschungsprojekte im TUM.wood Verband

Entwicklung und Bewertung von kreislaufgerechten Holztafelbaukonstruktionenunter der Prämisse einer technischen, ökonomischen und ökologischen Realisierbarkeit

Projektbeschreibung

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen kreislaufgerechte Holztafelelemente unter Berücksichtigung einer technischen, ökologischen und ökonomischen Realisierbarkeit entwickelt werden. Auf Gebäudeebene werden die Potenziale der kreislaufgerechten Konstruktion als Beitrag zum adaptiven und nutzungsflexiblen Holzbau ermittelt. Die konstruktive Entwicklung der Holztafelelemente erfolgt auf zwei Ebenen: Die demontagegerechte Entwicklung der Bauteile soll einen einfachen Rückbau und die Wiederverwendung der Elemente ermöglichen. Die Trennbarkeit der Bauteile garantiert eine sortenreine Trennung der im Tafelelement eingesetzten (holzbasierten) Materialien. Auf Materialebene wird das Nachnutzungspotential der eingesetzten Materialien im Sinne der Kaskadennutzung und ihrem erneuten Einsatz in den Holztafelelementen untersucht. Begleitende Untersuchungen zur ökologischen und ökonomischen Performance sowie die Entwicklung einer digitalen Dokumentation runden das Forschungsvorhaben ab. Das Vorhaben ist aus dem Netzwerk TUM.wood (holz.tum.de) der Technischen Universität München hervorgegangen.

Kooperationspartner

Lehrstuhl für Holzwissenschaft, Holzforschung München (Projektleitung)
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Lehrstuhl für Architektur und Holzbau
Lehrstuhl für Architekturinformatik
Lehrstuhl für Circular Economy

Praxispartner

Brüninghoff Group
Haas Fertigbau

Projektförderung

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter der Projektträgerschaft der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.

Projektlaufzeit

01.01.2023 – 31.12.2025

Entwicklung eines material- und energieeffizienten Holzbausystems aus Laub- und Nadelholz

Projektbeschreibung

Mit dem vorliegenden Vorhaben soll ein Beitrag zu einer materialeffizienten und nachhaltigen Nutzung des einheimischen Rohstoffs Holz im modernen Holzbau geleistet werden.
Das Vorhaben konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von Brettsperrholzbauteilen.
Die Herstellung und Verwendung dieses Holzbaustoffes hat in den letzten 20 Jahren exponentiell zugenommen und eine weitere Steigerung ist absehbar.
Die Bauteile werden bisher nahezu ausschließlich aus Nadelholz gefertigt, eine Ressource, die knapper werden wird. Auf Grund der großen Produktionsmengen eignen sich die Bauteile besonders gut zur Aufnahme großer Mengen von Laubholz mit derzeit kaum verwertbaren Qualitäten.
Mit dem Projekt werden folgende Ziele erreicht:

 

·        Entwicklung ressourcen-optimierter Brettsperrholzbauteile mit und ohne Verbund mit Beton

·        durch diskontinuierliche Verlegung der inneren Brettlagen und gleichzeitiger Integration von
         Brandstopp-Lagen aus modifiziertem Cottonid

·        unter Verwendung von bisher stofflich nicht genutzten Laubholzsortimenten für die Mittellagen,
         insbesondere aus juvenilem Buchenholz, insektengeschädigten Eichenbohlen und/oder Schnittholz
         mit hohem Splintholzanteil und Restrollen und -bohlen aus der Furnierherstellung

·        durch Lösung der grundsätzlichen Fragen zur Herstellung von hybridem Brettsperrholz (HBSP) für
         Deckenbauteile mit und ohne Verbund, mit ein- und zweiachsiger Tragwirkung und optimaler
         Integration von Spannlitzen bzw. TGA in den Hohlräumen

·        bei gleichzeitiger Angabe aller brandschutztechnischen, bauphysikalischen und mechanischen
         Leistungsmerkmale

·        und der Bereitstellung einer firmenneutralen allgemeinen nationalen oder europäischen Zulassung zur
         Herstellung und Verwendung der Bauteile in der Praxis

·        und der Darstellung der möglichen Anwendungen mit Abschätzung der zu erwartenden
         Wirtschaftlichkeit

·        und Einschätzung des Absatzpotentials für das Produkt.

 

Eine Erweiterung auf Wand- und Dachbauteile ist Folgevorhaben vorbehalten. Eine Besonderheit ist der Disziplinen-übergreifende Ansatz, innerhalb des Verbunds TUM.wood, einem fachlich ineinandergreifenden Zusammenschluss mehrerer Professuren der TU München, die sich mit Holz befassen. Dies gewährleistet eine abgestimmte, ganzheitliche Betrachtung. Zur Bearbeitung der betontechnologischen Fragestellungen wird das Konsortium durch die Professur für Werkstoffe und Werkstoffprüfung ergänzt.

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Kooperationspartner

Lahrstuhl für Architektur und Holzbau (Projektleitung)
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
lLehrstuhl für Biogene Polymere
Lehrstuhl für Holzwissenschaft (Holzforschung München)
Professur für Holztechnologie (Holzforschung München)
Lehrstuhl für Werkstoffe und Werkstoffprüfung im Bauwesen

Projektförderung

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
unter Projektträgerschaft der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
und mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher Praxispartner

Projektlaufzeit

01.03.2021 – 29.02.2024

Innovative und optimierte Prozesse und Kooperationsmodelle für die Planung, Produktion und den Unterhalt von Gebäuden in Holzbauweise

Projektbeschreibung

Die standardisierte Produktion von Bauelementen in der Werkstatt mit einem hohen Vorfertigungsgrad und hoher Qualität zeichnen den modernen Holzbau aus. Der übliche Projektablauf mit den separierten Einzelschritten Planung, Ausschreibung, Vergabe und Ausführung vor Ort stellt ein großes Hemmnis für den vorgefertigten Holzbau dar, da die Kompetenz holzbaugerechter Planung in frühen Prozessphasen oftmals fehlt und es somit häufig zu zeitaufwendigen Umplanungen kommt. Idealerweise würde daher heute ein Bauprojekt produktionsgerecht von einem Team aus Architekten, Ingenieuren und Holzbauplanern von Anfang an gemeinsam geplant werden.

Hier setzte leanWOOD an. Das Hauptziel war die Entwicklung neuer Organisations- und Prozessmodelle für den vorgefertigten Holzbau vor dem Hintergrund innovativer Vergabe- und Kooperationsmodelle basierend auf den existierenden nationalen gesetzlichen Rahmenbedingungen, sowie Schnittstellen und Verantwortlichkeiten zwischen den am Planungsprozess beteiligten Fachleuten zu klären. «lean» zielt dabei auf die «schlanke» Abwicklung von Prozessen und die effiziente wie effektive Koordination von Akteuren ab. Außerdem wurden im Rahmen des Forschungsprojekts anwendungsorientierte Lösungen entwickelt, z. B. wie sich das Leistungsbild der Planer aufgrund der Anforderungen der Vorfertigung im Rahmen der gültigen nationalen Honorar- und Vergabeordnung anpassen lässt. Das Berufsbild des Schweizer Holzbauingenieurs wurde als Lösungsansatz für die frühe Integration in den Planungsprozess untersucht und entsprechende Empfehlungen für eine zielgerechte Ausbildung aufgezeigt.

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Kooperationsgemeinschaft

Professur für Entwerfen und Holzbau
Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP), Schweiz
Aalto University, Chair of Wood Construction, Finnland
VTT Technical Research Centre of Finland, Finnland
FCBA Institut Technologique, Frankreich

Projektförderung

ERA-NET Woodwisdom-Net

Projektlaufzeit

01.06.2014 bis 31.07.2017

Projektbeschreibung

Der Holzbau - insbesondere der mehrgeschossige Holzbau - hat sich in den europäischen Ländern in den vergangenen Jahren zu einer hochleistungsfähigen Bauweise entwickelt und gewinnt zusehends weiter an Bedeutung. Eine außerordentliche Produkt- und Konstruktionsvielfalt über die unterschiedlichen Bauweisen, wie Holztafel-, Holzskelett- und Holzmassivbau bietet den Planern und ausführenden Firmen aktuell jedoch eine derart große Variantenvielfalt, dass sich dies für eine intensive Marktdurchdringung in Verbindung mit der vielschichtigen Verknüpfung von Leistungsnachweisen als hinderlich herausstellt. Für sämtliche Varianten müssen zur Planungs- und Genehmigungssicherheit sowie zur Bauwerkserstellung baurechtliche Verwendbarkeitsnachweise und Leistungsnachweise für Bauphysik, Brandschutz und Tragwerk vorliegen. Hierfür ist eine Vielzahl an Produktregelungen auf Basis nationaler und europäischer Normen und Zulassungen zu beachten.

Zur Lösung dieser Situation wurde im Nachbarland Österreich 2004 durch die Holzforschung Austria (HFA) ein interaktiver Bauteilkatalog mit nahezu 1.500 Holzkonstruktionen und Bauteilanschlüssen entwickelt, deren nationale Verwendbarkeitsnachweise durch akkreditierte Prüfstellen erstellt und durch die HFA auf der Plattform dataholz.com öffentlich und kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden. Die österreichischen Behörden erkennen eine Zitation dieser Nachweise als bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis im baurechtlichen Genehmigungsverfahren an. Eine derartige Informationsquelle ist in Deutschland bis jetzt noch nicht vorhanden. Technische Universität München Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter Technische Universität München Fakultät für Architektur Lehrstuhl für Entwerfen und Holzbau Univ.-Prof. DI Hermann Kaufmann Im Rahmen von „dataholz.eu“ soll dieses neue Prinzip auf die in Deutschland geltenden Rahmenbedingungen übertragen werden. Hierzu werden für häufig verwendete Konstruktionsvarianten Angaben zu Bauphysik (Wärme-, Schall- und Feuchteschutz) sowie Brandschutz und ökologische Kenndaten erarbeitet und digital auf der interaktiven Plattform „dataholz.de“ kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Bauteile werden hinsichtlich ihrer Leistungseigenschaften beurteilt und nationale baurechtliche Verwendbarkeitsnachweise u.a. in Zusammenarbeit mit akkreditierten Prüfanstalten erarbeitet, um eine direkte Anwendbarkeit zu gewährleisten. Die hersteller- und produktneutrale Plattform wird durch praxisrelevante Konstruktionsvarianten anhand von Projektbeispielen ergänzt.

Durch „dataholz.de“ soll eine Standardisierung erreicht werden, die zu einer erhöhten Übersichtlichkeit, Planungssicherung und Kalkulierbarkeit von Holzbauten führt. Sich häufig wiederholende objektbezogene Diskussionen und Problemstellungen werden einheitlich gelöst und ermöglichen hierdurch einen erheblichen Zeitgewinn im Planungs-, Genehmigungs- und Ausführungsprozess. Für versierte als auch neue Anwender wird durch die Onlineplattform ein praxisorientiertes Informationsangebot zur Realisierung von Holzbauwerken geschaffen. Dieses Forschungsvorhaben soll die Akzeptanz des Baustoffes Holz bei Bauherren, Investoren, Planern und Behörden steigern und eine erhebliche Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit gegenüber alternativen Baustoffen bewirken. Durch die erleichterte Anwendung wird ein steigender Marktanteil des ökologischen und nachhaltigen Rohstoffes Holz in Deutschland erwartet.

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Kooperationsgemeinschaft

Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Lehrstuhl für Entwerfen und Holzbau
Holzforschung Austria

Projektförderung

Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Bayerisches Zimmerer- und Holzbaugewerbe

Projektlaufzeit

01.02.2016 - 01.01.2018

Gesundheitliche Interaktion von Holz – Mensch – Raum

Projektbeschreibung

Menschen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in Gebäuden, was das gebaute Umfeld zu einem Schlüsselelement unserer Zivilisation macht. Die ganzheitliche Qualität von Wohn- und Arbeitsräumen beeinflusst nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch unsere Leistungsfähigkeit. Primäres Ziel der Gesellschaft sollte es sein, ein gesundes und falls möglich gesundheitsförderndes Raumklima zu schaffen. Gesundheitsfördernd bedeutet, dass im optimalen Fall der Mensch einen Raum „gesünder“ wieder verlässt als er ihn betritt.

Ziel von HOMERA ist es, die gesundheitliche Interaktion Holz – Mensch – Raum ganzheitlich zu beschreiben, zu analysieren und weiterzuentwickeln. Im Speziellen sollen die unmittelbaren Auswirkungen von Holz und holzbasierten Produkten auf die Wohngesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Menschen wissenschaftlich untersucht und verstanden werden. HOMERA schafft damit einerseits die Chance, möglichen negativen Aspekten der Holzverwendung im Innenraum über eine potenzielle Verbesserung baubiologischer und bauphysikalischer Eigenschaften lösungsorientiert zu begegnen. Andererseits bietet HOMERA die Möglichkeit, positive Aspekte wissenschaftlich belastbar zu untersuchen und somit eine Grundlage zur Erhöhung des Marktpotenzials von Holz, Holzwerkstoffen und biogenen Materialien zu schaffen.

Aufgrund der Komplexität der Fragestellung und der darin enthaltenen Interdisziplinarität soll eine Vorstudie das Forschungsthema kanalisieren und zielgerichtete, umfassende Untersuchungen in einem Folgeprojekt vorbereiten. Die Vorstudie analysiert sowohl die Schwachstellen als auch das Potenzial der gesundheitlichen Auswirkungen von Holz und holzbasierten Produkten im Wohn- und Arbeitsumfeld und liefert in diesem Spannungsfeld erste Erkenntnisse, die der Praxis aufbereitet zur Verfügung gestellt werden sollen. Gleichzeitig soll eine interdisziplinäre Handlungsstrategie entwickelt und das weitere Vorgehen in mehreren Fachworkshops mit Anbietern wie Nutzern abgestimmt werden, um die Basis für ein breit angelegtes Forschungsprojekt zu schaffen.

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Kooperationsgemeinschaft

Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Lehrstuhl für Holzwissenschaften
Cluster Forst und Holz in Bayern

Projektförderung

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Projektlaufzeit

01.03.2016 - 01.07.2017

Projektbeschreibung

Dem Vorhaben liegt die folgende Hypothese zugrunde: Wohngebäude mit hochwertiger und gleichzeitig suffizienter Architektur, robuster Baukonstruktion und reduzierter Gebäudetechnik sind - über einen Lebenszeitraum von 80-100 Jahren - bei besserer Aufenthaltsqualität sowohl üblichen Standardwohngebäuden (mit Baukosten von ca. 1.600 €/m² Wohnfläche) als auch aktuellen Passiv- und Plusenergiehäusern hinsichtlich Ökobilanz und Lebenszykluskosten überlegen. Eine neue Baukultur der Vereinfachung ist denkbar.
Auf der Ebene des Einzelraums werden erfolgversprechende Kombinationen der genannten Komponenten entwickelt und bewertet. Dabei werden als Themenfelder die Raumgeometrie (mit den veränderlichen Parametern Raumgröße, Raumhöhe, Proportion, Öffnungen, Orientierung), die Konstruktion/Gebäudehülle (mit den Parametern Material, Schichten, Anschlüsse, Fensterkonstruktion, Sonnenschutzsystem), das Raumklima (mit den Parametern Belichtung, Lüftung, Heizung, Kühlung, sommerlicher/winterlicher Wärmeschutz, Sonnenschutz, Speichermassen) unter Berücksichtigung des Nutzerverhaltens untersucht. Auf der zeichnerischen und modellhaften Darstellung der Räume, Berechnung von U-Werten, Schall- und Brandschutzbedingungen, Entwicklung und Beurteilung von Aufbauten und Anschlussdetails aufbauend werden in LCC/LCA- Berechnungen und Raumklimasimulationen Optimierungen hinsichtlich Ökobilanz und Lebenszykluskosten durchgeführt und die Aufenthaltsqualität bewertet. Die Erkenntnisse werden anhand von Beispielentwürfen auf die Gebäudeebene übertragen und können so mit realen Projekten verglichen werden.

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Kooperationspartner

Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren (Projektleitung)
Professur für Entwerfen und Holzbau
Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Lehrstuhl für Werkstoffe und Werkstoffprüfung im Bauwesen, Prof. Christoph Gehlen

Projektförderung

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Stiftung Bayerisches Baugewerbe
B&O Gruppe Bad Aibling


Projektlaufzeit

01.10.2016 – 01.10.2018

Systembaukasten für den industrialisierten sozialen Wohnungsbau

Projektbeschreibung

In vielen Städten Deutschlands herrscht weiterhin ein großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Mindestens 20 der Ballungszentren bzw. größeren Städte in Deutschland wachsen sehr stark. Politik und Wohnungswirtschaft stehen unter großem Druck, sozial verträglich Wohnraum zu schaffen und anzubieten.

Insbesondere die in den letzten Jahren fortlaufend gestiegenen Bau- und Instandhaltungskosten tragen dazu bei, dass Investitionen in der Folge höhere Mieten erfordern. Wohnraum ist wirtschaftlich vermietbar, wenn eine auskömmliche Kostenmiete erzielt wird. Diese setzt sich aus den Lebenszykluskosten zusammen, bei denen die Bau- und Instandhaltungskosten den mit Abstand größten Faktor darstellen. Im Betrachtungszeitraum von 2000 bis 2014 sind die Baukosten um mehr als 40 % angestiegen. Ein wachsender Teil der Bevölkerung verfügt nur über ein geringeres Einkommen: Alleinstehende und Alleinerziehende, junge Familien, Erwerbsunfähige, Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, Transfergeldempfänger und Ältere mit geringeren Renten. Insbesondere die Gruppe der „armen Alten“ wird in Zukunft rasant wachsen.

Unter dem Projektnamen „Bauen mit Weitblick – Systembaukasten für den industrialisierten sozialen Wohnungsbau“ wird ein standardisierter mehrgeschossiger Wohnungsbau durch seriell vorgefertigte Elemente (Flächenelemente / Module) mit hoher Vorfertigungstiefe inkl. TGA realisiert. Preiswertes und qualitätsvolles Bauen soll durch die Potentiale industrieller Prozesse (Planung - Fertigung - Errichtung) ermöglicht werden. Die technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Randbedingungen werden dazu erfasst. Gegebenenfalls erforderliche Änderungen rechtlicher Bedingungen oder eine verbleibende Notwendigkeit öffentlicher Förderung sollen präzise benannt werden. Basierend auf Leistungsanforderungen werden Grundrisse für Gebäudetypologien konfiguriert, die schließlich zu einem Katalog zusammengefasst werden.

Projektpartner aus Forschung und Baupraxis verknüpfen ihr Wissen in diesem Projekt. Der Fokus liegt auf der Optimierung der Planungs-, Fertigungs- und Montageprozesse im Rahmen der "industriellen Produktion". Zur Identifikation noch vorhandener Kosten-, Qualitäts- und Zeitpotentiale werden digitale Planungsmethoden auf Grundlage des Building Information Modeling (BIM) verwendet. Es wird ein handhabbarer Systembaukasten für den sozialen mehrgeschossigen Wohnungsbau entwickelt. Anlässlich der IBA 2019/2023 und der BUGA 2021 sollen eine Planung und Realisierung mit dem Systembaukasten an mindestens einem Bauwerk demonstriert werden.

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Kooperationsgemeinschaft

Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Lehrstuhl für Industrial Design
Professur für Entwerfen und Holzbau
Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen

Projektförderung

Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat; Forschungsinitiative Zukunft Bau

Projektlaufzeit

01.12.2015 - 01.12.2017

Projektbeschreibung

Das Laubholz hat eine immer größere Bedeutung für den Waldaufbau. Sein Anteil in der ersten Alterklasse (1 bis 20 Jahre) liegt in Deutschland bei durchschnittlich 55 %. Insbesondere nach Sturmkatastrophen wurden Freiflächen mit Laubholz in geringer Dichte bestockt oder haben vorangebaute Laubhölzer vorzeitig ihren Altholzschirm verloren. Auf diesen Flächen entwickeln sich die Laubhölzer qualitativ unbefriedigend. Das Wirtschaftsziel Wertholzproduktion erscheint auf diesen in großem Umfang vorkommenden Flächen gefährdet. Eine Lösung könnte hier die Wertastung sein. Es liegen zwar vereinzelt Leitfäden zur Laubholzastung vor, doch basieren diese auf sehr geringen Baumzahlen und es fehlen sowohl eine systematische Aufbereitung des Wissens als auch eine versuchstechnische Überprüfung und Validierung bisheriger Erfahrungen. Daher wird die Laubholzastung in der Praxis nicht angewandt. Die Zeit drängt jedoch, da für die Astung nur ein enges Zeitfenster existiert. Das Ziel des Projektes ist es, grundlegende naturwissenschaftliche und forstwirtschaftliche Erkenntnisse zur Laubholzastung zu erarbeiten, die in Empfehlungen für die Praxis einfließen.

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​​​​​​​Projektpartner bzw. Kooperationsgemeinschaft

Lehrstuhl für Waldbau, Technische Universität München
Lehrstuhl für Holzwissenschaft, Technische Universität München
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft


Projektförderung

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe


Projektlaufzeit

01.05.2015 – 30.06.2018

Projektbeschreibung

Die Entwicklung von verleimten Buchenholzprodukten ermöglicht seit wenigen Jahren den Einsatz von Buchenholz in tragenden Holzkonstruktionen. Diese Anwendung stellt aus ökologischer und forstwirtschaftlicher Sicht eine sehr positive Entwicklung dar.
Ziel des Forschungsprojektes ist die Erarbeitung eines Konstruktionssystems für Parkgaragen aus Buchenfurnierschichtholz. Dabei werden die Fragen der möglichen und sinnvollen Typologien, die mögliche Größenordnung und Geschossanzahl, die wirtschaftlichen Konstruktionen, die Fragen des Holzschutzes und des Brandschutzes, die Wirtschaftlichkeit sowie die möglichen architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt. Es wird ein Katalog erarbeitet, der als Grundlage für ein systematisiertes Bauen dienen soll, unter Fortschreibung des Standes der Technik zu allen relevanten Fragestellungen von der Tragwerksplanung bis zum Brandschutz. Auf der Grundlage des Konstruktionskataloges soll die Bauweise technisch und baurechtlich gesichert angewendet werden können.
Das Projekt wurde beim Deutschen Holzbaupreis 2017 in der Kategorie „Komponenten“ mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

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Kooperationspartner

Lehrstuhl für Entwurfsmethodik und Gebäudelehre
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Lehrstuhl für Holzwissenschaft
Lehrstuhl für Holzwissenschaft, Fachgebiet Holztechnologie


Projektlaufzeit

01.09.2014 - 30.04.2015

Vorgefertigte Bausysteme aus Holz und biogenen Baustoffen zur energetischen Sanierung der Gebäudehülle von Bestandsbauten

Projektbeschreibung

Das europäische Forschungsprojekt „TES EnergyFacade“ entwickelte in den Jahren 2008 und 2009 eine systematische Methode für die Gebäudemodernisierung mit vorgefertigten großformatigen Holzrahmenelementen. Die energieeffiziente Modernisierung von Bestandsgebäuden ist eine der großen Bauaufgaben der Zukunft. Der moderne Holzbau bietet dafür innovative technische Lösungen. Der Einsatz vorgefertigter Holztafelelemente bringt zahlreiche Vorteile:

  • Die Bauabläufe sind durchgehend geplant und aufeinander abgestimmt
  • Die Präzision und Qualität der Elemente ist hoch
  • Die Ökobilanz ist durch die Materialeigenschaften von Holz hervorragend
  • Die bauphysikalischen Eigenschaften der Gebäudehülle verbessern sich
  • Die Bauzeit und damit die Störungen des Wohnumfelds reduzieren sich
  • Das Bausystem ist widerstandsfähig und statisch belastbar
  • Zur Fassadenbekleidung gibt es vielfältige Material- und Gestaltungsmöglichkeiten
  • Das Bausystem gleicht unebene Fassadenoberflächen aus
  • Solar- und haustechnische Komponenten lassen sich gut integrieren

Website

Professur für Entwerfen und Holzbau
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Helsinki University of Technology, Finnland
Norwegian University of Science and Technology, Norwegen

Projektförderung

ERA-NET Woodwisdom-Net

Projektlaufzeit

01.01.2008 - 01.06.2010